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MALTITZ, auch Freiherren (Schild von Schwarz und Silber achtmal quergestreift. Auf dem gewulsten Helme ein von Schwarz und Silber der Länge nach gestreifter, oben breiter, rother Einfassung verzierter Köcher, aus welchem acht schwarze Hahnenfedern herauswachsen).

Altes, meissensche Adelsgeschlecht, nach der Aehnlichkeit des Namens und Wappens wohl gleichen Stammes mit den v. Miltitz. Als Stammhaus der Familie, welche man gewöhnlich von den Sorben-Wenden herleitet, wird das derselben bereits 1250 zugestandene Gut Maltitz unweit Meissen und Döbeln genannt und die Dörfer diesen Namens bei Pegau und Weissenberg wurden nach Allem von dem Geschlechte angelegt.
Dasselbe war schon im 14, Jahrh. im Meissensche reich begütert, kam zeitig nach Böhmen u. Schlesien, ins Brandenburgische etc. und später auch in die Ober- und Niederlausitz und nach Ostpreussen. Was den Besitz im Meissenschen anlangt, so sagt Knauth (1691): "wiland auf Dippoldiswalda, Reichstaedt, Berreuth (Beereuth). Hoyerswerda, Werda, Elster, Wendischbohra etc und noch zu Krauschütz, Kutschka (Kotschka). Grimmersdorf und dem halben Städtlein Elsterwerda, in haynischer Pflege gesessen."
Im Brandenburgischen war schon 1337 Giesendorf in der Hand der Familie. - Elisabeth v. Maltitz, eines Landesherren auf Lichtenstein Tochter, wurde 1270 die dritte Gemahlin des Markgrafen Heinrich des Erlauchten in Meissen; nach Balbin zählte Hermann v. M. bereits 1289 zu den böhmischen Freiherren, besass mehrere freie Herrschaften und unterschrieb mit dem Reichgrafen die Reichsabschiede; Caspar v. M. vertheidigte 1290 die Stadt Grossenhayn als Commandant so gut, dass die Märcker wieder abzogen; Otto de Maltitz lebte 1342, Alberus war 1347 markgr. meissenscher Hof-Richter und Heinrich 1362 Abt zu Zelle; Johann Heinrich und Friedrich Christophs v. M. Söhne wurden 1413 von dem Statthalter der Mark Brandenburg in ihrem Schlosse Trebbin bei Teltow belagert und Hans v. M., später des Herzogs Wilhelm zu Sachsen Ober-Hofmarschall, befand sich unter dem vom Adel, welchen Kurfürst Friedrich II. zu Sachsen in seinem Testamente die Vormundschaft über seine Prinzen auftrug.
Im 16 Jahrh. starb 1549 Johannes v. M. als Bischof zu Meissen, auch lebten Georg v. M. Statthalter zu Ingolstadt und der Sohn desselben, Christoph, Statthalter zu Merseburg. Von dem Sohne des Letzteren, Haubold auf Elsterwerda, kursächs. Ober-Forstmeister des erzgebirgischen Kreises u. Haubold, von dessen Urenkeln um 1720 Erasmus v. Maltitz, f. sachs. zeitz. Geh.-Rath, Ober-Stallmeister und Oberhauptmann des neustaedtschen Kreises, mit einigen Söhnen lebte. Wilhelm Friedrich v. M. war 1712 und später h. nassauischer Hofmeister und setzte seine Linie, welche im Nassauischen begütert wurde, fort. Johann Albrecht v. M. wurde 1718 Landes-Hauptmann in der Nieder-Lausitz etc. - In Schlesien wohnte Sigismund v. M. und Dippoldiswalde 1629 im Fürstenthume Neisse und Friedrich Ferdinand v. M. und Dippoldiswalde war 1730 Herr auf Girschdorf, Kohldorff, Damsdorf etc. und Landesältester des ottmachauschen Kreises, auch sass um diese Zeit die Familie in Schlesien zu Kattersdorf, Wildschütz, Niederwald, Biltzberg etc.
- Im 18. Jahrh. war die Familie noch mehrfach begütert, und sass noch 1792 zu Stassfurth, 1793 zu Kummerow unweit Beeskow, so wie 1802 zu Friedrichswalde im Kr. Gerdauen, 1805 zu Briesnigk im Kr. Sorau. - In Kursachsen blühte die Nachkommenschaft des obengenannten Erasmus v. M. lange fort, doch ist nicht bekannt, dass später im Kgr. Sachsen diese Nachkommenschaft fortgesetzt worden sei.
- Der als dramatischer Dichter, Schriftsteller etc. bekannt gewordene Gotthilf August Freih. v. Maltitz, welcher sich zuerst dem Forstwesen gewidmet und 1821 auch in Preussen eine Oberförster-Stelle erhalten hatte, später aber in Berlin, Hamburg und Paris u. seit 1833 in Dresden lebte, war bei Königsberg i. Pr. 1794 geboren. -- Als begütert im Kgr. Preussen wurde in neuer Zeit nur aufgeführt: Ulrich v. M., Hauptmann a. D. auf Würgs-Halbendorf mit Neu-Würgsdorf im Kreise Bolkenhayn, Pr. Schlesien und Friederike Freifrau v. M., geb. v. Koschützki, Besitzerin von Alt-Rosenberg im Kr. Rosenberg, Reg.-Bez. Oppeln.

aus:
Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon
Herausgegeben von Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke
Sechster Band
Leipzig, 1865

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