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Name |
Lebensdaten |
Linie |
Johann(es)
VIII
|
geb. in Dippoldiswalde,
Datum unbekannt
gest. 10.11.1549 in
Stolpen; sein letzte Ruhestätte fand er in der Stadtkirche von
Stolpen
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|
Bemerkungen |
Im
Stammbaum nicht zuordenbar.
Von 1538 - 30.11.1549 Bischof von Meißen.
"... Nach Studien in Leipzig und Bologna begleitete der 1520 zum Priester
geweihte M. 1524 den Meißner Bischof Johann VII. v. Schleinitz auf einer
Romreise. Er wurde Domherr in Meißen, Dechant des Domkapitels, 1534
Koadjutor des Bischofs. Am 20.2.1537 erfolgte seine Wahl, am 10.2.1538
seine Konsekration zum Bischof von Meißen.
Um der Ausbreitung des Protestantismus zu begegnen, bemühte sich M. um
Behebung kirchlicher Mißstände. Ende 1537 warnte er auf einer
Priesterversammlung in Zschillen vor Luther und erließ ein Mandat gegen
die Konkubinarier. In seinem ersten Hirtenbrief verurteilte er jede
Sektiererei; er versprach, für die rechte Kirche einzutreten. Besonderer
Aufmerksamkeit widmete M. der Erhaltung des Katholizismus in den beiden
Lausitzen, deren Landesherr Kg. Ferdinand I. von Böhmen war. Als dieser im
Mai 1538 in Bautzen die Erbhuldigung entgegennahm, erbat er von ihm
Einwirkung auf die protestantisch gewordenen Landstände, allerdings ohne
Erfolg. Hzg. Georg der Bärtige von Sachsen, Gegner der neuen
Glaubensbewegung, gründete 1538 das kath. Defensivbündnis von Nürnberg und
bewog M. zum Beitritt. Nach dem Tod Hzg. Georgs (17.4.1539) führte dessen
Bruder und Nachfolger, Hzg. Heinrich V. der Fromme, die Reformation in den
Zentren seines Landes und auf dem weltlichen Territorium des Bistums
Meißen durch. An seiner Huldigungsreise nahmen prot. Prediger teil. Am
10.6.1539 ließ M. dem Herzog zum Beweis eigener Reformabsichten durch
Domdechant Julius Pflugk und zwei Domherren seine Schrift "Eine gemein
christliche Lehre in Artikeln, die einem jeden Christen zu wissen
vonnöten" überreichen, in der er ausführlich das Glaubensbekenntnis und
die Zehn Gebote erläuterte (1541 in Mainz veröffentlicht); sie wurden von
den Wittenberger Gutachtern abgelehnt.
In einem Hirtenbrief vom 23.6.1539 befahl der Bischof dem Klerus, sich von
der weltlichen Obrigkeit nicht zur Neuerung bewegen zu lassen. Im Juli
erschien die gedruckte Instruktion des Herzogs für die von ihm befohlene
Kirchenvisitation (21.7. - 26.8.1539); eine zweite Visitation folgte vom
21.12.1539 bis 7.8.1540, um die neue Lehre zu festigen. Das Domkapitel
mußte seine Kleinodien ausliefern, die Edelmetalle wurde zur Münze
gebracht. Nur die Zisterzienserinnenklöster St. Marienstern und St.
Marienthal überdauerten das rigorose Vorgehen der Visitatoren, weil sie im
Hoheitsgebiet des böhm. Königs lagen. Die Berufungen des Bischofs auf die
Reichsunmittelbarkeit des Meißner Hochstiftes, seine Appelle an den
Nürnberger Bund wegen der bedrängten Lage seines Bistums, seine an Kaiser
Karl V. und die Stände des Reiches gerichteten Klageschriften änderten
nichts an der Verwirklichung des reformatorischen Kirchenwesens im
albertinischen Sachsen, die der Sohn Heinrichs V., Moritz von Sachsen,
vollendete. 1545 wurde in Sachsen ein prot. Konsistorium eingerichtet.
Während des Reichstages in Augsburg schöpfte M. noch einmal Hoffnung auf
die Erhaltung seiner Diözese, die auf wenige Getreue in seiner Umgebung
und in der Oberlausitz zusammengeschmolzen war. Trotz seines Einsatzes für
die Kirchenreformen war es ihm nicht gelungen, den Durchbruch der
Reformation in seinem Bistum aufzuhalten. Er starb während der
Auseinandersetzungen über das Augsburger Interim. Sein zweiter Nachfolger,
Johann IX. v. Haugwitz (1555 - 81, gest. 1595), resignierte in die Hände
des protestantisch gewordenen Domkapitels und trat 1587 zum Luthertum
über. Das Bistum kam unter die Administration Kursachsens."
aus:
Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
(Hg.):
Neue Deutsche Biographie, Bde.XV, XVI und XVIII, Berlin, u.a. 1997.
Vorkommen: Maltitz, Johann v., Bischof von Meißen (1549 gest.), NDB, Bd.XV,
739-740.
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Quelle(n) |
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Bilder |
WWW
Neue Deutsche Biographie (s.o.) |
Über
das Bistum Meißen
Die Burg Stolpen |
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